Wer soll das alles noch bezahlen?
Wenn das Geld ausgeht, dann ist abzusehen, dass die Leistung gekürzt werden müssen. Bei der Gesundheitsversorgung fällt das blöderweise erst im Leistungsfall auf – doch dann ist es zu spät mit der Vorsorge.
Der kommende Bundesfinanzminister wird offenbar zu Beginn seiner Amtszeit gleich die
Schatulle öffnen und einen dicken Batzen entnehmen müssen: Sieben Milliarden Euro brauchen
die gesetzlichen Krankenversicherer (GKV) zusätzlich, wenn sie ihre Beiträge einigermaßen
stabil halten wollen. So hat es der Schätzerkreis aus GKV-Spitzenverband, Bundesamt für
Soziale Sicherung und Bundesgesundheitsministerium errechnet.
Stabile Zusatzbeiträge sind nicht nur ein Wunsch der Krankenkassen, sondern auch ihre
gesetzliche Pflicht: Auf mehr als 1,3 Prozent darf der Aufschlag, den jede Kasse individuell
festlegt, 2022 im bundesweiten Durchschnitt nicht steigen. Der scheidende
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat dies kürzlich noch einmal bekräftigt.
Die Ausgaben werden laut Schätzerkreis-Prognose im kommenden Jahr auf circa 284 Milliarden
Euro klettern – in diesem Jahr wird mit 272 Milliarden gerechnet. Der Bundeszuschuss zum
sogenannten Gesundheitsfonds war für 2022 bereits um 7 Milliarden auf 21,5 Milliarden Euro
erhöht worden, nun wird er auf 28,5 Milliarden steigen müssen.