Die Angst vor der Rente – warum Gen Z schon heute spart
 
													Neulich saß ich mit einer Freundin in einem Café. Sie ist 27, gut ausgebildet, arbeitet in einem modernen Unternehmen – eigentlich alles, was man sich für einen gelungenen Start ins Berufsleben wünschen könnte. Und doch rutschte ihr mitten im Gespräch dieser Satz heraus:
„Ich glaube nicht, dass ich im Alter noch eine Rente bekomme.“
Was zunächst nach Schwarzmalerei klingt, teilen viele junge Menschen. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von ING Deutschland und Visa zeigt: Fast ein Drittel der 18- bis 30-Jährigen hat das Vertrauen in die gesetzliche Rente verloren. Und mehr noch: 83 Prozent fürchten sich bereits heute vor Altersarmut.
Ein Blick in die Realität
Dass diese Sorgen nicht völlig aus der Luft gegriffen sind, belegen Zahlen des Bundesarbeitsministeriums. Mehr als acht Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten aktuell weniger als 1.000 Euro im Monat – also weniger als das Niveau der Grundsicherung, die Ende 2024 bei 1.011 Euro lag. Das betrifft rund 42 Prozent aller Altersrentner.
Natürlich, diese Zahlen sind nur ein Ausschnitt. Denn zur Wahrheit gehört auch: Viele Seniorinnen und Senioren beziehen zusätzlich Einkommen – sei es aus Betriebsrenten, privater Vorsorge oder dem Einkommen des Partners. Laut Alterssicherungsbericht der Bundesregierung liegt das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen älterer Paare immerhin bei 3.759 Euro im Monat. Bei alleinstehenden Männern sind es 2.213 Euro, bei Frauen 1.858 Euro.
Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl
Die gesetzliche Rente steht unter Druck. Immer weniger junge Menschen müssen für immer mehr Ältere aufkommen. Schon heute fließen gewaltige Summen aus dem Bundeshaushalt in die Rentenkassen, um das System überhaupt stabil zu halten.
Kein Wunder also, dass die junge Generation misstrauisch ist. Viele haben verstanden: Wer sich im Alter finanziell absichern will, darf nicht allein auf den Staat hoffen. Laut Umfrage legt jeder Zweite aus der Gen Z bereits Geld für die Rente zurück – ob über private oder betriebliche Altersvorsorge oder geförderte Rentenversicherungen
Die Lehre daraus
Zurück im Café nickte meine Freundin nachdenklich, als wir über all das sprachen. „Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass wir uns jetzt schon Sorgen machen“, meinte sie. „Dann fangen wir wenigstens rechtzeitig an, vorzusorgen.“
Und genau das ist die Botschaft: Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick erschreckend wirken – sie können uns antreiben, selbst Verantwortung für unsere Zukunft zu übernehmen. Denn die gesetzliche Rente allein wird es wohl nicht mehr richten.
 
							   
				